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Motoko Dobashi und Boban Andjelkovic | Unterdruck | 09.10. – 17.10.2010
In der Ausstellung »Unterdruck« zeigen Motoko Dobashi und Boban Andjelkovic eine Auswahl ihrer druckgrafischen Arbeiten.
Motoko Dobashi präsentiert mittelformatige Lithografien aus einer zehnteiligen Serie, die von höhlenartigen Formen gefasst sind und Ein- bzw. Ausblicke auf unbelebte Szenerien erlauben. Die Lithografie erlaubt – für Motoko Dobashi in dieser Hinsicht der digitalen Bildcollage ähnlich – ein unhierarchisches Nebeneinander verschiedener Bildelemente. Mittels einheitlicher Farbgebung und -dichte resultieren die Motive im Druck weit homogener als auf der Vorlage. Die so hergestellte Äquivalenz der einzelnen Elemente nutzt die Künstlerin zu einer direkten Gegenüberstellung: natürliche Formen wie Tannenzapfen werden dabei als Pendants architektonischer Strukturen wie den bekannten Egon Eiermann Fassadengestaltungen lesbar.
Die Arbeit auf dem Stein erfordert aufgrund eingeschränkter Korrekturmöglichkeiten eine sehr präzise Vorarbeit hinsichtlich der Motive und Komposition. Größere Flexibilität bietet diesbezüglich die Holzschnitttechnik, die mit jeder neuen Druckplatte Gestaltungsspielraum eröffnet. Die Motive von Boban Andjelkovics Holzschnitten entstammen seiner Malerei. Wie auch dort handelt es sich um eigenartige, bisweilen bedrohliche Hybridwesen. In den Holzschnitten stehen jedoch vornehmlich einzelne Figuren im Zentrum, die Andjelkovic aus der Gesamtkomposition seiner Bilder extrahiert. Durch eine eigenständige Gestaltung von Hintergrund, Motiv und frei oder mit Schablonen hinzugefügten Farbschichten gelingt es ihm, ihre Erscheinung akzentuiert auszuarbeiten – und dabei malerische Eigenschaften in die Druckgrafik zu übertragen.
Wenngleich bisher wenig beachtet, bilden die Lithografien bzw. Holzschnitte im Schaffen beider Künstler einen eigenständigen Werkkomplex – diesen wollen Motoko Dobashi und Boban Andjelkovic mit ihrer Ausstellung in den Vordergrund stellen.
Patrizia Dander
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